
Patrick Kösters
Bürgermeister Patrick Kösters, ist ein Mann, der Klartext spricht.
Seine Neujahrsgrüße im Inselboten sind Jahr für Jahr erheblich lesenswerter als die so mancher Bundespräsidenten, die nur Wohlfühlblabla absondern. Gleich im ersten Jahr seiner Amtszeit, 2021, lautete der Titel seines Textes: „Weniger ICH und mehr WIR“.
Diejenigen, die auf der Insel wohnten, sollten nicht nur auf ihren persönlichen Vorteil blicken, sondern das „kleine Ganze“ betrachten. Ein kleiner Lebensraum wie Spiekeroog berge eine große Verantwortung. Er verzeihe deutlich weniger Fehler. „Das Streben nach persönlicher Gewinnmaximierung hilft uns nicht weiter“, mahnt Kösters, Das berge mehr Gefahren als Chancen. Das zeige schon allein ein Blick über die Deich- oder Dünenkante.
Kösters stellt immer wieder die einmalige Natur Spiekeroogs in den Vordergrund seiner Überlegungen. „Unsere Insel ist kein reines Gewerbegebiet“, schreibt er. Und sei auch kein Spekulationsobjekt für kurz- oder mittelfristige Gewinnmitnahmen. Stattdessen, so Kösters: „Unsere Insel ist ein Kleinod, ein Lebensraum, ein Sehnsuchtsort.“
So geht es Jahr für Jahr, und immer wieder greift Kösters ein und denselben Gedanken auf: „Weniger Gerede, mehr Gedanken, weniger Eigeninteressen, mehr Gemeinsinn“.
Der Mittvierziger stammt aus dem Ruhrgebiet und lebt seit 2009 auf Spiekeroog. Dort war er bis 2019 Tourismus-Leiter, seine Frau arbeitet in der Insel-Apotheke. Bei der Bürgermeister-Wahl erhielt er gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit.